Daten sind die Basis für fundierte Entscheidungen. Doch viele mittelständische Unternehmen tun sich noch schwer damit, Daten gezielt zu erheben, zu analysieren und strategisch zu nutzen.
Dafür gibt es viele verständliche Gründe: Es ist zu komplex, zu teuer, es gibt Datenschutzbedenken – die Hürden sind vielfältig. Dabei geht es gar nicht darum, alles zu digitalisieren und auf Big-Data-Analytics zu setzen. Schon mit überschaubarem Aufwand lassen sich Daten nutzen, um Entscheidungsprozesse zu verbessern. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie in fünf Schritten eine Datenstrategie für Ihr Unternehmen entwickeln.
Was bedeutet datengetriebene Entscheidungsfindung?
Datengetriebene Entscheidungsfindung bedeutet, Entscheidungen auf der Basis von Daten und Analysen zu treffen, anstatt nur auf Intuition und Erfahrungswissen zu vertrauen. Dabei werden in einem strukturierten Prozess Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen und mithilfe analytischer Methoden ausgewertet.
Mit Business Intelligence Tools können die Daten visualisiert und in Handlungsempfehlungen übersetzt werden. Wir möchten nicht nur Daten zu sammeln, sondern sie auch interpretieren und fundierte Entscheidungen treffen. So reduzieren Sie Unsicherheiten und verringern das Risiko von Fehlentscheidungen.
Besseres Marketing
Daten können Unternehmen dabei helfen, ihre Werbung und Verkäufe zu verbessern. Zum Beispiel:
- Mit Daten über Kunden können Sie gezielter werben. Sie sehen genauer, welche Produkte für Ihre Kunden interessant sein könnte, sodass Sie ihnen entsprechende Angebote schicken können. Das ist effizienter als alle Konsumenten gleich anzusprechen.
- Daten zeigen auch, welche Anzeigen und Texte besonders gut funktionieren. Zum Beispiel sieht man bei Online-Werbung, welche Menschen welche Anzeigen anklicken. Mit den Erkenntnissen können Sie dann Ihre Anzeigen optimieren.
- Außerdem sehen wir durch Daten auch, wie viel Umsatz eine Werbekampagne bringt. So erkennt man den Erfolg und ob sich der Aufwand lohnt.
Die Datenanalyse im Marketing hilft also dabei, gezielter vorzugehen und Erfolge zu messen. Damit kann man Werbung und Angebote nach und nach verbessern.
Doch Achtung: Die Daten müssen ordentlich ausgewertet werden. Dafür braucht es moderne IT-Tools, klare Regeln und geschultes Personal. Dann können Sie mithilfe von Daten Ihr Marketing und Ihren Vertrieb zielgerichteter und effizienter machen.
Daten für bessere Entscheidungen in der Produktion
Auch die Produktion profitiert von Data-Insights, um besser zu planen und Probleme früher zu erkennen.
Hier sind zwei Beispiele:
- Die Auftragsdaten und Daten von den Maschinen zeigen, wie viel Arbeit in nächster Zeit ansteht. Mit dieser Information kann man die Produktion gut einteilen. Man weiß vorher, wann es mehr oder weniger Arbeit gibt. So kann man Engpässe und Leerlauf vermeiden.
- Sensoren und regelmäßige Messungen zeigen, ob die Maschinen richtig funktionieren. Weichen die Werte vom Normalzustand ab, können Sie die Maschine rechtzeitig warten. So vermeiden Sie Ausfälle und Stillstand.
Daten helfen also, die Produktion besser zu planen und Maschinen instand zu halten. So wird der Betrieb produktiver, weil es weniger Leerlauf und Pannen gibt.
Die Daten müssen aber richtig analysiert und genutzt werden. Dafür braucht man Schulungen, klare Regeln und moderne IT-Tools. Dann können Daten eine wertvolle Entscheidungshilfe sein. Sie helfen, die Produktion schlanker und effizienter zu machen.
Entwicklung einer Datenstrategie für KMU
Eine durchdachte Datenstrategie ist die Grundvoraussetzung für datengetriebene Entscheidungen in Unternehmen – und gerade wenn Sie als KMU nur begrenzte Ressourcen haben, benötigt es Fokus. Diese fünf Schritte unterstützen Sie bei der Ausarbeitung einer Strategie:
1. Datenquellen identifizieren
Machen Sie sich einen Überblick über bereits vorhandene Datenquellen in Ihrem Unternehmen. Sammeln Sie sämtliche Informationen aus Systemen wie ERP, CRM, Webseite, sozialen Medien. Aber denken Sie auch an offline Daten aus Kundenumfragen oder Niederlassungen. Eine gute Datenstrategie nutzt interne und externe Datenquellen.
2. Zentrales Datenmanagement aufbauen
Für eine effiziente Analyse und Nutzung sollten Unternehmensdaten an einem zentralen Ort zusammenlaufen. Je nach Größe kann dies eine Datenbanklösung oder ein einfaches Cloud-basiertes System wie Google BigQuery sein. Wichtig ist, Datensilos zu vermeiden und die Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren.
3. Datenqualität sicherstellen
Ungenaue oder unvollständige Daten verzerren Analyseergebnisse. Überprüfen Sie die Datensätze daher auf Plausibilität, Konsistenz und Vollständigkeit. Legen Sie eindeutige Definitionen und Standards fest, damit korrekte Daten erfasst werden.
4. Analytische Fähigkeiten entwickeln
Die Datenauswertung selbst erfolgt über Analysetools und Dashboards. Aber auch die richtige Interpretation und strategische Nutzung der Erkenntnisse will gelernt sein. Entwickeln Sie die Data Literacy in Ihrem Team – durch Schulungen und klare Verantwortlichkeiten.
5. Datenschutz beachten
Informieren Sie sich über rechtliche Anforderungen an Ihren Datenumgang. Technische Maßnahmen wie Anonymisierung und Verschlüsselung sowie Einwilligung der Betroffenen sind wichtige Grundlagen für einen datenschutzkonformen Umgang mit Daten.
Mit dieser strukturierten Vorgehensweise gelingt Ihnen der Einstieg in effektive, datengestützte Entscheidungsprozesse. Starten Sie jetzt, indem Sie Ihre vorhandenen Datenquellen auflisten!
Es muss (nicht sofort) eine ausgefeilte Strategie sein
Im Zweifelsfall gilt: Wenn Sie gerade erst anfangen, dann gehen Sie kleine Schritte und probieren einfache Tools aus. Dann bekommen Sie ein Gefühl für den Umgang mit Daten, bevor Sie sich an eine Strategie setzen.
Starten Sie im Kleinen, indem Sie
- ein kostenloses Tool wie Google Analytics testen. Sammeln Sie erste Zahlen über Ihre Website.
- eine kleine Befragung starten – fragen Sie Kunden oder Mitarbeiter nach ihrer Meinung.
- sich externen Rat einholen. Laden Sie einen Data Coach für einen Workshop ein.
- Ihre Mitarbeiter mit Onlinekursen für den Umgang mit Daten schulen.
Fazit
Datengetriebene Entscheidungsfindung birgt viele Vorteile:
- Sie treffen fundiertere und transparentere Entscheidungen auf Basis von Fakten anstatt Bauchgefühl.
- Sie steigern die Effizienz Ihrer Prozesse in Bereichen wie Vertrieb, Produktion oder Logistik.
- Sie verbessern Ihre Strategien und Innovationen, indem Sie Daten gezielt auswerten und nutzen.
Doch machen Sie sich keine Sorge vor dem Einstieg – der Anfang muss nicht kompliziert gestaltet werden. Mit einfachen Tools wie Google Analytics erhalten Sie bereits wertvolle Einblicke, mit denen Sie fundierte Entscheidungen treffen und Erfolge erzielen können.
Lernen Sie Ihre Daten kennen und nutzen Sie diese für bessere Entscheidungen. Jetzt ist die Zeit, um den Grundstein für eine datengetriebene Ausrichtung Ihres Unternehmens zu legen.