Das Reifegradmodell Digitale Prozesse 2.0 [Studie]

Wir schreiben das Jahr 2023 und deutsche Unternehmen arbeiten auf Hochtouren daran, mit Silicon Valley und dergleichen mitzuhalten. Digitale Unternehmen geben den Takt vor, nicht nur durch digitale Produkte, sondern auch durch vollständig digitalisierte Prozesse. Das Gesundheitswesen, die Produktion, traditionelle Finanzdienstleister, der Handel – viele deutsche Unternehmen dieser Branchen werden von jenen überholt, die sich schneller anpassen. Das bedeutet, dass nur Unternehmen, die auf Automatisierung und auf neue digitale Infrastrukturen und Kommunikationswege bauen, mithalten können.

Doch wo sollen Unternehmen nur anfangen? Vor allen anderen Fragen, ist dies die wohl die Erste, die gestellt wird. Aus diesem Grund hat ein Expertenteam der Bitkom ein Reifegradmodell für digitale Prozesse entwickelt. Es soll Unternehmen helfen, die entscheidenden Bereiche zu identifizieren und zu verbessern, um ihre Ziele zur digitalen Transformation zu erreichen.

Was ist das Bitkom Reifegradmodell?

Das Bitkom Reifegradmodell digitale Prozesse 2.0 gibt Unternehmen einen praktischen Leitfaden zur Hand, mit denen sie ihre digitalen Geschäftsprozesse untersuchen und verbessern können. Denn erst, wenn einzelne Prozessschritte analysiert sind, können Automatisierungen implementiert werden, um Abläufe zu optimieren.

Das Modell umfasst folgende Bereiche:

Technologie

Wie ist der Grad der Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse in unserer Organisation? Diese Dimension bewertet das Ausmaß, in dem Technologie zur Rationalisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen eingesetzt wird.

Prozessqualität

Wie zuverlässig, konsistent und genau sind die digitalen Prozesse der Organisation? Hier wird bewertet, inwieweit die Organisation die Erwartungen der Kunden und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

Prozessdaten

Wie werden Daten gesammelt, verwaltet und analysiert? Anhand dieser Dimension soll die Fähigkeit der Organisation gemessen werden, datengestützte Erkenntnisse zu nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und das Unternehmenswachstum voranzutreiben.

Kundinnen und Kunden

Wie ist die bisherige Kundenerfahrung? Hier wird das Ausmaß bewertet, inwieweit die digitalen Prozesse einer Organisation kundenorientiert sind und die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden erfüllen.

Skills

Wie ist es um die digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitarbeitenden aufgestellt? Der Bereich umfasst die Fähigkeit, digitale Talente zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten, um die digitale Transformation zu unterstützen.

Kultur

Wie offen sind wir gegenüber der digitalen Transformation? Sie bewertet das Ausmaß, in dem eine Organisation offen für Veränderungen und Innovationen ist und die digitale Transformation unterstützt.

Mithilfe des Reifegradmodells sollen Unternehmen besser in der Lage sein, ihren ‘digitalen Reifegrad’ in den genannten Bereichen zu erfassen und einen Gesamtüberblick über ihren aktuellen Stand zu erhalten.

Nach eigenen Angaben der Bitkom soll das Wissen über den eigenen Digitalisierungsgrad helfen, folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie digital sind unsere Prozesse?
  • Wie digital sind einzelne Prozessbereiche?
  • Wie digital ist unser Unternehmen?
  • Wo sind Potenziale vorhanden?
  • Wie können wir ein digitales Mindset aufbauen?

Anwendung des Reifegradmodells

Das Bitkom Reifegradmodell digitale Prozesse 2.0 ist ein flexibles, anpassungsfähiges Modell, das sowohl von internen Organisationsmitgliedern als auch von externen Beratungsunternehmen zur Bewertung des digitalen Reifegrads einer Organisation eingesetzt werden kann. Damit Sie eine bessere Übersicht über die praktische Anwendung des Modells haben, haben wir das Modell für Sie grob in folgende Schritte unterteilt:

  1. Bewertung des aktuellen Zustands: Im ersten Schritt wird der aktuelle Stand der digitalen Prozesse einer Organisation bewertet. Dies kann durch die Beantwortung einer Reihe von Fragen zu den sechs Dimensionen des digitalen Reifegrads geschehen.
  2. Verbesserungspotenziale identifizieren: Nach der Bewertung des Ist-Zustandes besteht der nächste Schritt darin, Verbesserungspotenziale zu ermitteln. Dazu vergleichen Sie den Ist-Zustand mit dem Soll-Zustand.
  3. Entwicklung einer Roadmap: Auf Grundlage der Bewertung und der Identifikation der Verbesserungspotenziale wird eine Roadmap erstellt. Diese beschreibt alle notwendigen Schritte hin zu dem gewünschten Zustand. Dazu gehört es, Prioritäten festzulegen und einen Aktionsplan auszuarbeiten.
  4. Veränderung umsetzen: Der vierte Schritt besteht darin, die in der Roadmap skizzierten Änderungen umzusetzen. Dies kann die Umgestaltung von Geschäftsprozessen, die Einführung neuer Technologien und die Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Mitarbeiter beinhalten.
  5. Fortschritte evaluieren: Der letzte Schritt besteht darin, die Fortschritte regelmäßig zu bewerten, um sicherzustellen, dass sich das Unternehmen in die richtige Richtung bewegt. Dies kann die Durchführung regelmäßiger Bewertungen und die Messung der Fortschritte anhand wichtiger Leistungsindikatoren beinhalten.

Anhand dieser Schritte können Unternehmen mit dem Bitkom Reifegradmodell digitale Prozesse 2.0 ihren digitalen Reifegrad verbessern, ihre Prozesse optimieren und ihre Ziele der digitalen Transformation erreichen. Bedenken Sie, dass es sich beim digitalen Reifegradmodell 2.0 um einen Leitfaden handelt, das Unternehmen an ihre spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten anpassen können und sollten. Um das Modell effektiv umzusetzen, wenden Sie sich an Berater oder Experten für die digitale Transformation.

Hier finden Sie den Zugang zur Studie der Bitkom.